| schandfleck.ch_archiv/1999/nr.1 |
daniel
costantino
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| editorial | |||
| mit dem reisebericht von lukas lüscher ("chance chavornay") wollen wir in dieser nummer ein tema lancieren, das uns noch weiterhin beschäftigen wird: die psychiatrische ausmusterung. ein heikles gebiet! praktisch niemand weiss genau, was mit den gutachten geschieht, ob man vor missbrauch zeitlebens geschützt ist, wieviel entgegenkommen und gefälligkeit vonnöten ist, dass sie überhaupt zustandekommen, und wieso die ausmusterungszahlen seit ende der 80-iger jahre derart gestiegen sind. was nun lukas über die willkür der militärpsychologen und uc-psychiater schreibt, widerfuhr in letzter zeit nicht nur ihm: die aushebungs- und rekrutierungs-uc des kantons bern weigert sich immer öfter, auf psychiatrische gutachten einzugehen, auch wenn die inhaltlichen und formalen kriterien erfüllt sind. der neue spielball im geflecht des militarismus heisst, nicht nur hier allerdings, zivildienst. einzig autorisiert, über die militärische diensttauglichkeit und über nichts anderes zu befinden, setzen sich die herren von der uc über ihre kompetenzen und über ihre ärztliche pflicht hinweg, ignorieren dringende empfehlungen ihrer zivilen kollegen, schreiben militärtauglich und liefern gleich noch ein broschürchen über den zivildienst mit und foutieren sich darum, dass für den zivildienst ganz andere gründe als die im gutachten festgehaltenen massgebend sind. unsere redaktion ist noch relativ klein. wenn jemand lust hat, einen bericht für den "schandfleck" beizusteuern oder sich sogar ein regelmässiges engagement in der redaktion vorstellen kann, ist er herzlich dazu eingeladen. wir möchten eine vielseitige, kontroverse zeitung machen, in der unterschiedliche blickwinkel und argumentationen platz haben! in diesem sinne, viel spass beim lesen! |
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