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schandfleck.ch_archiv/2000/nr.4
daniel costantino
 

die kirche im dorf

"ich verurteile das christentum, ich erhebe gegen die christliche kirche die furchtbarste aller anklagen, die je ein ankläger in den mund genommen hat. sie ist mir die höchste aller denkbaren korruptionen. sie hat aus jedem wert einen unwert, aus jeder wahrheit eine lüge, aus jeder rechtschaffenheit eine seelen-niedertracht gemacht. ich heisse das christentum den einen grossen fluch, die eine grosse innerlichste verdorbenheit, den einen grossen instinkt der rache, dem kein mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist - ich heisse es den einen unsterblichen schandfleck der menschheit." friedrich nietzsche

"wer aber würde jemals glauben, dass eine solche institution, die nach offizieller erklärung in ultrametafysischen, übernatürlichen sfären, ausserhalb von raum und zeit, im unsichtbaren, im unergründlichen, im wunderbaren, jenseits der sterne lebt und wirkt, eine institution, die verkündigt, in der moralischen sfäre der "seligkeiten", von denen jesus in der bergpredigt spricht, und in der strengen, soweit möglich vollkommenen nachahmung seiner und der von ihm empfohlenen tugenden zu leben: wer würde glauben, dass diese institution dann in der lehre und in ihrem öffentlichen wirken irdische, ökonomische, politische rechte zu fordern beabsichtigt und tatsächlich fordert, die denen des staates gleichkommen? niemand würde denken, dass das demütige, sanfte mönchlein, das durch seine gelübde an evangelische armut und barmherzigkeit gebunden ist, wahlpropaganda betreibt, sich auf den richterstuhl der menschlichen justiz setzt und menschen lebendig verbrennt, kriege segnet und führt, die politische herrschaft über die welt anstrebt, zu diesem zwecke kirchliche parteien und bündnisse mit keineswegs christlichen mächten organisiert und nicht selten wie ein wohlhabender und reicher lebt; niemand würde denken, dass die stellvertreter jesu solche dinge unterstützen, fördern, anordnen, dass sie könige eines staates sind, kerker haben und gerichte und kriege führen. und doch ist es so."
alighiero tondi, abtrünniger jesuit

so friedlich, so sonntäglich, so weihnachtlich herausgeputzt steht sie da seit menschengedenken, an zentraler, vornehmer und teuerster lage, vielleicht auf einer früheren, geschleiften kultstätte, auf ein paar geschändeten gräbern, niedergetretenen tempeln, ausgerottetem brauch alter, dummer barbaren, niedergemacht samt ihnen und ihrem heimtückischen aberglauben, müll der geschichte, noch nicht kultur, noch nicht menschheit, noch kaum kreatur zu nennen, mit christlicher milde betrachtet, und diente doch alles einem erbaulichen zwecke, der erlösung der welt von allem bösen nämlich, o wunder, o göttlichster aller göttlichen pläne, nicht wahr, und wer nicht dran glaubt, der muss dran glauben; also siegreich und strahlend steht sie da, die heilsbringerin, die herzensbeste und unasancta, alles überschauend, den festlichen schmuck überall, ihr zu ehren und dem geburtstag dessen, den sie vertritt hienieden, handel und wandel, kauf und lauf der welt, mittelpunkt unseres lebens geografisch, erzieherisch, sittlich, massgabe unserer politik, unserer kulturellen identität, unserer wertegemeinschaft, grundlage unserer denk- und streit- und kriegskultur, über alle zeitläufte erhaben, was hat sie nicht alles gesehen und überwunden und ausgestanden, mächtig geworden dabei, unangreifbar, sogar, so scheint es, o der wunder nicht geringstes, wenn sie weitherum nicht einmal halbvoll ist, und das noch an guten tagen; doch immer noch und immer wieder gar prunkvolle bauten da und dort, bedeutende kunstwerke, noch im kriege unantastbar, repräsentation der macht halt hüben wie drüben, wie monumental, wie völkerverbindend, federschmuck für den grössten gesslerhut aller zeiten. undenkbar ohne sie unsere zivilisation, unser etisches, moralisches und rechtliches empfinden, christentum über christentum, was zu betonen weder gesetzbücher noch bundesverfassungen noch eidesformeln müde werden, selber ausfluss allesamt des göttlichen anspruchs. steht da und mahnt zu guttun und rechtschaffenheit, zu demut und umkehr, zu busse und reue, just in diesen tagen wieder besonders: zum täglichen glockengebimmel gesellt sich wiederholtes und spezielles und hochamtliches, entzünden sich kerzen und weihrauch und heilige geister, erscheinen kollekten und schreiben und traktätchen, erschallt manch feierliches hirtenwort, begleitet von advent- und fernseh- und radio- und militärandachten, jawohl, militärandachten. doch wie integer ist sie selbst, wie demütig und moralisch sauber, diese kirche, die in jedem dorf steht und sprichwörtlich auch bleibt, in jeder gemeinde, jeder stadt, oft mehr, weit mehr als nur eine?
prunkt schon im altertum herum, schon unter konstantin, dem "heiligen", "liebling gottes", dem "heiland" gar, wie zeitgenössische bischöfe jubeln und posaunen, protzt unter diesem schurken schon, der seinem sohn die kehle durchschneidet, seine frau erdrosselt, seinen schwager ermordet, aber, wie fromm bei gott! eine salbungsvolle priesterschaft unterhält, einen bigotten und schmarotzenden christlichen haufen, strotzt da schon vor reichtum und palästen und grundbesitz, wird von steuern befreit und erlässt selbst nun steuern, abgaben, zehnten, kassiert erbschaften und vermögen der "ketzer" und "heiden", die sie überhaupt zu verfolgen, zu verteufeln, abzuschlachten beginnt, menschenfreundlich und christlich selbst da, weil sie ja nur das böse aus der welt jagt, in göttlichem auftrag selbstredend, was insgesamt den frieden für die menschheit bringt, logo, nicht zu vergessen natürlich ihre tempel und tempelschätze, die man konfisziert und treuhänderisch und mit christlichem geiste nun für die armen verwaltet, die, unbegreifbarer ratschluss gottes, immer ärmer werden, wo doch das heil sich entfaltet allüberall, in privilegien nistet, aus immunitäten keimt, durch die gerichtsbarkeit sprosst das ganze lange mittelalter hindurch, jesus! gleich durchs ganze mittelalter, und immer fetter die pfründe, ausgedehnter die latifundien, monströser die eintreibungen und schenkungen und raubzüge und kriegsherrlichkeiten, heil über heil, gegen könige, mit königen, gegen den kaiser und mit dem kaiser, gegen juden, gegen christen, päpste gegen päpste, klöster gegen klöster, bischöfe gegen bischöfe oder mit ihnen oder einmal so, einmal andersrum, heil über heil, salbungen über salbungen, siege über siege, unermesslicher reichtum, freilich daneben elend, hungersnöte, armut, doch nie für sie, die geschäftet und politisiert, spekuliert und wuchert, schlachtet und mordet, finanzen, banken, ablasshandel, kaufbare kurienämter, bis heute, o wunder, bis heute die reichste, gerade auch und besonders in den ärmsten gegenden ihres wirkens, die ihre hilfe am meisten brauchen, füllt doch nichts so sehr die kassen wie bürgerkriege, analfabetentum, slum und armut, denn da herrscht noch ein christentum, da strömen die leute noch zu ihr, da ists eine freude und eine pracht, und ländereien, gott! ländereien, soweit das auge reicht, liegenschaften wie sand am meer, schöne liegenschaften, gute, beste, anwesen, flugzeuge, autos, besitz, besitz, besitz! schätze, kunst, sammlungen, aktien, beteiligungen, konzerne, industriepapiere, medien und konten und ganze banken, ein riesenkapital, auch anderswo, selbstredend, agitation und geldpolitik, nicht zuletzt die bruderschaften, die mönche, die orden, die jesuiten, die im frühen 20. jahrhundert ein drittel des spanischen kapitals kontrollieren, im späten die grösste privatbank der welt, die bank von amerika - verfilzung und verflechtungen mit der technologie, der forschung, der kriegswirtschaft, mit konzernen und börsenspekulationen, geldwäsche, export und import, einfluss und beziehungen, ressourcen und reserven, und nur vom feisten und besten, und mit engen kontakten zur unterwelt, mit engsten! und die grösste mildtäterin zugleich, die kirche der armen, dies dann später einmal schön haben werden, wenn sie nur fleissig beten und folgen, nicht wahr, 500 millionen jährlich, fünfhundert millionen, nach eigenen schätzungen! noch das wäre, als schenkte ich jährlich einem bettler einen franken: zynischer almosen, nicht einmal gut geheuchelt! keine mafiöse organisation, die geschickter getarnt, umsichtiger gewappnet und verkappt und besser beleumdet wäre!
habgier und prunk der kleriker und kirchenfürsten durch alle jahrhunderte, die da die christlichen heissen, bereicherung, schamloser luxus, simonie, vetternwirtschaft, machtfülle, vorzugsrechte, ein staat in den staaten. sklaverei bis ganz zuletzt, bis in unsere tage. aufklärung, menschenrechte, demokratie, humanismus - alles nicht ihr kraut, nicht auf ihrem boden gewachsen, sondern ihr gegen erbittertsten widerstand abgerungen, blutigen widerstand, die darin immer nur eine widerhandlung gegen die "gottgewollte ordnung" sah und sieht. absolut und feudalistisch. gottesgnadentum. eine diktatur, stets autoritären regimes auf das freundschaftlichste verbunden, gleich zu gleich gesellt sich eben gerne. stets so intolerant wie möglich, so tolerant wie gerade nötig. doppelzüngig von allem anfang an, und doch sprechen ihre amts- und würdenträger, sprechen die hirten und bischöfe stets mit einer stimme, lassen für hitler beten, franco hochleben, umarmen mussolini, sechs geistliche treten in sein erstes kabinett ein, wüten mit dem kroaten pavelic´, 1941 bis ´43, schicken mönche, jesuiten und franziskaner, fast 300 000 serben zu metzeln, segnen flugzeug und besatzung des ersten atombombenabwurfs auf hiroshima, empfehlen den atomschlag gegen vietnam. "johannes paul superstar" eilt von kontinent zu kontinent, badet in der menge, sonnt sich am beifall der massen, breitet segnend seine hände aus, führt wie kein anderer die worte frieden und freiheit im munde, zu weihnachten gewiss in unzähligen sprachen wieder, preist seine kirche als "expertin der menschlichkeit", erzählt den südamerikanern, mit der christianisierung hätten freiheit und menschenrechte auf dem kontinent einzug gefunden und die erlösung schlechthin und verschweigt natürlich die endlösung für millionen indios, die ob der "frohen botschaft" haben ins gras beissen müssen. lappalien wohl auch die paar millionen juden, neger, hexen, ketzer, die opfer der inquisition, der kreuzzüge, der ausbeutung, des hungers in der folge. kollaboration mit den meisten geschichtsverbrechern, angefangen mit dem hl. konstantin "dem grossen", wie beschrieben, weitergetrieben mit den merowingern, dem hl karl "dem grossen", mit all den heiligen oder scheinheiligen halsabschneidern grössten kalibers, bis hinauf eben zu hitler und auch stalin, mit dem ihr ortodoxer flügel während des 2. weltkriegs eng kooperierte. schlachten für gott den allmächtigen, schlachten im mittelalter, schlachten im namen gottes heute, ausnahmslos jeder krieg im zeichen des kreuzes, dreissigjährige kriege, weltkriege, vietnamkriege, das bombardement im kosovo - feldpfaffen hüben wie drüben, weihrauch über schlachtfeldern, bischöfe und päpste oft selbst das blutige gemetzel begleitend, füher, und heute nicht sparend mit zuspruch, katolischem, protestantischem, ortodoxem, kurz: geistlichem. und immer die rechte tracht predigt, mit gott für die christlichen werte, fürs vaterland, für die erlösung vom "reich des bösen". die "expertin der menschlichkeit", die "religion des friedens!" menschenverachtung unter christlicher flagge, ein garantierter erfolg. daneben nimmt sich ein oberschurke wie hitler noch fast als ehrenmann aus, hat er im gegensatz zur kirche gehalten, was er gepredigt hat. die erlösung, heisst es gerade wieder, sei nur einem christen möglich. der vatikan, liest man, wolle jetzt beginnen, seine zwangsarbeiter aus der nazizeit zu entschädigen. wie edel. noch etwa 10 % glaube man am leben. wie erfreulich! mit 5000 franken sind sie gewiss nicht zu knapp entschädigt!

die kirche steht im dorf. symbol der freude. der nächstenliebe. aber, bitte sehr, mit der gottgewollten natur, nicht gegen sie! sexualmoral, fast synonym für moral schlechterdings, zum erbrechen, in den verkündungen, in den gesetzen, in unsern hirnen, in den genen. welche heuchelei, welch gipsköpfiges farisäertum! restriktion, verachtung, neurosen, stete beobachtung und kontrolle, vergällung der daseins- und sinnenfreude! gift für die liebe, scheusslich und widerwärtig. keuschheit und erbsünde, diffamierung der frau, verbot der empfängnisverhütung, der abtreibung, von onanie, homosexualität und inzest.
nicht nur frau als ware, als dem manne nicht ebenbürtiges wesen, auch mann als ware, als objekt, als funktion. beutelung und gängelung, wohin man schaut. es ist nicht das verdienst der kirche, keiner, dass es überhaupt irgendwo, oft schwachbrüstig genug, emanzipationsbestrebungen gibt, befreiungsbewegungen, aufgeschlossenheit, im gegenteil! ihre schuld, dass sie notwendig sind, und ihr bestreben, dass sich möglichst wenig ändert. erotische liebe nur zum zwecke der fortpflanzung, pflichterfüllung, alles andere verfehlung, verwirrung und schwere sünde. lust generell des teufels. ist nicht das sinistre geschäft mit der lust, die kriminalität, die damit zusammenhängt, der menschenhandel, die sexuelle ausbeutung, sind nicht noch scheidungsraten, der alltägliche sexismus und noch die impertinentesten stammtischwitze eine folge davon? die liebesbotschaft ins gegenteil verkehrt, verraten, korrumpiert bis ins mark! und hat sie nicht immer, wo sie konnte, gehetzt gegen freigeister und wirkliche menschenfreunde, gegen aufklärer, gegen kommunisten, gegen kommunarden, andersdenkende, andersfühlende, andersgläubige als sie? und tut sie es nicht immer noch, wo sie kann, hier bei uns verklausulierter, gewiss, weil sie leer steht und ihr weltlicher arm beschränkt ist, andernorts, in autoritären regimes, ihrem eigentlichen zuhause, auftrumpfend, rabiat, blutrünstig. sie wusste immer und weiss immer die werte zu pervertieren, aus schwarz weiss zu machen, das vorderste nach hinten, das hinterste nach zuvorderst zu kehren. sie schreckt nicht vor kollaboration mit verbrechern zurück, nicht vor der lüge und vor fälschungen, die bibel strotzt davon, vor rufmord und blankem zynismus.
einen grossen teil unserer misere hat sie verschuldet und mitverschuldet. sie ist ihr geistiges, geistliches und erzieherisches fundament, hat nie menschen gewollt, die denken und fühlen, sondern ochsen gebraucht, die arbeiten können. soldaten, die völker ausrotten, wissenschaftler, die bomben basteln, tiere sezieren, überhaupt ihre anschauungen bestätigen, kolonialisten, die erobern und missionieren und helfen, den segen des fortschritts zu verbreiten, was für ganze tierarten, für die natur, für die völker und lebensgemeinschaften katastrofale folgen hat, und kapitalisten, die noch darüberhinaus alles schröpfen und verschandeln und versäuern. politiker, die hass auf ausländer schüren, gegen juden, auf schwule, auf arbeitsscheue, zigeuner, gegen hippies, gammler und bettler. unvorstellbar verheerend der schaden in der erziehung, der breiten volksbildung, der familie. dummheit und vorurteile allerorten und -enden, ausgrenzung, entfremdung, konkurrenzkampf und neid. tristesse, wohin man schaut. wieviel krankheit, wieviel leid, wieviel wahnsinn verschuldet sie immer noch und immer wieder, selber ein wucherndes krebsgeschwür! wieviel zwist und hader hat sie gesät und geerntet, wieviel sorgen und kummer gebracht! nicht zuletzt ein produkt ihres geistigen wirkens und ihrer ausbeuterischen potenz der platte zwang zur arbeit, zur lohnarbeit, der kapitalismus überhaupt, nationalismus, rassismus, antikommunismus, die psychiatrie als verteidigerin ihrer gerade recht krankmachenden grundwerte, bis hin zur "gewissensprüfung" für jene, die doch nur einem ihrer gebote folge leisten. nächstenliebe! feindesliebe! ist es diese "liebe", die uns so kaputtmacht? ja.
die kirche steht im dorf. eine blutorgie durchzieht ihre geschichte, eine einzige, unversiegliche. töten ist ihr geschäft, gerade wegen des geschäfts; töten. von körpern, von völkern, von ideen und idealen, von seelen und friedlichen beziehungen. die etische grundlage zum massenmord in allen denkabaren varianten. die passende und immer wohlfeile ideologie dazu. eine einzige niedermachende kirche: ob katolisch, protestantisch, ortodox ( man murkst sich auch gegenseitig ab), ob kleinere zweige und abkömmlinge, von den grossen "sekten" genannt. was andres sind sie? haben sich erfolgreicher heraufschmarotzt als die andern. was unterscheidet sagen wir mal uriella von jesus? im wesentlichen nichts: verkündigung des nahen weltendes, das dann mangels eintreffens auf später und immer später verlegt wird, weil man ja nie zugibt, sich getäuscht zu haben; am ende, wenns nicht anders mehr geht, bis zum jüngsten gericht, das man halt irgendwie und irgendwoher dazuerfinden muss. wer übers eine lacht und übers andre nicht, wer sich mit grund hier ärgert und dort glaubt, muss eine gehirnwäsche hinter sich haben. direkter draht zu gott, wunderheilungen, ebensowenig zu beweisen da wie dort. kein schreibender zeitgenosse jesus', der nichtchristlich war (und das waren damals die allermeisten), kein damaliger historiker, kein krämer und kein beamter und gar niemand hat davon geschrieben oder einem schreibenden davon berichtet, dass da einer wandle und blinde sehend, lahme gehend, tote quicklebendig mache. unabhängige schreiber und historiker schrieben nichts davon, gar nichts, und haben doch allerhand belangloseres überliefert.
nichts im christentum stimmt, weder etisch noch dogmatisch. und dies von allem anfang an. fälschungen im alten testament, fälschungen im neuen. reine propagandaliteratur, nicht einmal literatur. wunder- und reliquienbetrug, gefälschte apostelakten, gefälschte papstlisten, wallfahrtsschwindel, erstunkene briefe und personen, weissagungsbeweise, heiligenlegenden, lügen und märchen und fromme ammengeschichtchen, häufig von wichten in umlauf gesetzt, von intriganten kolportiert, die heute noch als grosse lichter gelten, kirchenlichter und -lehrer, wissenschaftler - überhaupt die wissenschaften! über jahrhunderte einzig zu propagandazwecken erlaubt, unlauter, unredlich, wo nicht bekämpft, verbrannt, verboten! teologischer unterricht heisst unterricht schlechthin, nur erlaubt, wenn er die predigt stützt, und sowieso nur obersten schichten zugänglich. die klugheit des klerus besteht aus der dummheit der laien. christliche "wissenschaft" als monopol: bildungsfeindlich, tendenziös, polemisch und unseriös bis zum gehtnichtmehr. nichts hassen die kirchenführer und die christlichen politiker mehr als die aufklärung, nichts ist ihrem hierarchischen system, alleinseligmachend, so zuwider wie transparenz, nichts vertragen sie weniger als die wahrheit, weil sonst ihr ganzes lügengebäude zusammenkracht, und zwar so laut und so total, dass niemand mehr ein gutes wort dafür einlegen mag. die christliche erziehungsgeschichte durchzieht wie eine einzige katastrofe von unwägbaren ausmassen nun gut eineinhalb jahrtausende, der ganze schund und dreck bleibt in unsern köpfen bis heute etabliert, wir brauchten generationen, um gründlich rauszukehren! und dämonen, teufel und engel und drei götter - ein kunterbunter mytenzauber! oder nur einer? jesus? zebaot? jahve? baal? baal-sebub (beelzebub), der dann teufel wurde, doch träger des lichts heisst, luzifer? weit unter aller vernunft und weisheit der welt das ganze brimborium! fülle, immense fülle von widersprüchen, die neue widersprüche nach sich ziehen und wieder neue verrenkungen und kapriolen und weitere haarspaltereien nach sich ziehen werden, gibt man sie nicht zu, sondern versucht unentwegt, das unternehmen vom regen in die traufe zu retten und schönzureden und zu reformieren, wenigstens dem schein nach, und ist doch nichts mehr zu kitten und zu retten dran. 250 000 textvarianten der bibel! kein wunder, hier mal keines, war ihre lektüre dem laien bis in die neuzeit hinein verboten! und wäre es noch, gäbs da nicht die verdammte meinungs- und bildungsfreiheit, teuer genug errungen! kein einziges mirakel, von jesus erwirkt, wenn es ihn denn gegeben hat, das andere gottessöhne nicht ehedem schon vollbracht. und überdies wollte er ja gar nicht gott sein, der gute, nach markus weder allmächtig noch allwissend noch allgütig, gilt nicht einmal seinen eigenen aposteln als göttlich, mauseret sich dann aber, wunder wieder über wunder, von konzil zu konzil unter den vater erst, neben den geist, dann über den geist, dann über den vater gar, bis zur endlichen dreieinheit, gleichheit der drei göttlichen personen in einer! und auf tausenden von altären in der welt ist er zu gleicher zeit gegenwärtig, und doch vervielfältigt sich sein körper nicht, bleibt ein einziger, nämlich der, den er auch im himmel hat! ein lächerliches gebäude von unsinn. und kannibalen fressen und saufen den gott, den leib christi, sein blut!

die kirche im dorf. die lüge von der kanzel, von der glotze, im net, das ganz kleine alltägliche virus in unsern hirnzellen, gerade eben wird es in weihnachtlicher staatsaktion aktiviert, das uns mahnt, ohne dass wirs merken, gehorsam und arbeitseifrig zu sein, unsern herrn und unsre herren zu verteidigen wie treue hunde. komm einem kettenhund mit freiheit! dann wedelt er freudig und stürzt sich auf den knochen, den man ihm hingeworfen! lass ihn von der kette, ruf "fass", und er stürzt sich auf alles, was du ihm vorsetzt. ist die kirche reformierbar, wäre dies wünschenswert nach allem, was sie angerichtet? ich denke nein und weiss, dass es selbstverständlich auch gute christen gibt. doch wo christentum kritisch ist, menschlich, braucht es die christlichen attribute nicht, sondern ist einer gesinnung verpflichtet, die länger und tiefer in menschen, in der menschheit wurzelt, und hat aufgehört, christentum zu sein. ich denke, das christentum gehört auf den mülleimer gekippt mitsamt seiner ganzen scheinheiligkeit und verlogenheit, mitsamt seiner grausigen, gierigen fratze, mitsamt seinen klauen und zähnen und geschwüren. dann, erst dann, könnte es besser werden, humaner zugehen in der weltgeschichte. vorher nicht.

weiterführende literatur: karlheinz deschner, "kriminalgeschichte des christentums", "opus diaboli", "das kreuz mit der kirche" und andere werke dieses christentumkritikers.

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