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schandfleck.ch_archiv/2001/nr.4/leserbrief
max schnyder
unsere natürliche mentalität

dem "schandfleck"-team wünsche ich zuerst einmal das beste und ein langes leben. vielleicht gefällt euch mein kleiner aufsatz. ob er sich gutmachen würde im "schandfleck", liegt in eurer entscheidung.

von natur aus sind wir auf zusammenarbeit und liebevolles miteinander angelegt. wir wurden geboren mit dem inneren wissen um unser natürliches gutsein und um unser rechtmässiges dasein im universum; mit dem wunsch, unsere begabungen zu entfalten und uns aktiv handelnd in der welt zu bewegen. wir kamen auf die welt als wesen voller liebe und mitgefühl, voller neugier auf uns selbst und unsere welt; mit dem wissen, dass uns einzigartiges, tiefinneres gewahrsein unseres selbst innewohnt, das ungeteilt es selbst ist und das seine eigene werterfüllung und die aller anderen menschen erstrebt. wir kamen auf die welt, um das ideal des friedens zu realisieren, mit dem bestreben, unsere begabungen, fähigkeiten und anlagen zu entwickeln und unseren beitrag auf unsere art zu leisten. diese können allein wir der welt geben, erreichen so ein selbstsein und tragen damit zur werterfüllung auch der welt bei.
allein der glaube an die liebe und unser gutsein, die als naturgesetze in uns gelegt sind, würde diese welt zum besten verändern.
die menschheitsgeschichte scheint das gegenteil zu beweisen. in unserem denken ist ein fluchtweg: wenn alles gute zureden nichts nützt, sind wir bereit, sanktionen zu ergreifen. wir stellen gewalt bereit, um abzuschrecken. wir wissen aber, dass sie den frieden und die gerechtigkeit nicht erwirken kann und dass sie neue gewaltakte provoziert. wir leben in einem dilemma des wissens um unsere natürliche friedfertigkeit und dem wissen um die sinnlosigkeit, gewalt mit gewalt zu vergelten; in einem dilemma des wunsches nach frieden und der ohnmacht, der gewalt scheinbar nicht gewaltlos begegnen zu können. die gewaltbereitschaft ist nicht natürlicher teil unserer mentalität. wir sind nicht zur gewalt verdammt, auch nicht zu spiritueller. wir wissen aus eigener erfahrung: jeder konflikt kann nur mit versöhnlichkeit beendet werden.
oder glaubt jemand wirklich, dass wir auf die welt kamen, um gewalttätig zu sein?
wir haben die fähigkeit - sie gehört zu unserer von gott gegebenen natürlichen mentalität - die liebe zu üben und auf gewalt zu verzichten.
diese mentalität zu entfalten, ist unsere aufgabe. die göttliche lebensregel: "liebe deinen nächsten wie dich selbst" heisst, die bedingungslose liebe praktizieren: bedingungslos versöhnlich sein, bedingungslos alle menschen als gleichwertig achten, bedingunslos alle probleme ohne gewalt lösen.
die zum töten ausgebildeten armeen untergraben die entfaltung dieser göttlichen mentalität schon im jungen menschen und erziehen zu feindbildern und gewalt: "wehe dir, wenn du nicht tötest, wirst du getötet, wegen feigheit vor dem feind!"
"der mensch ist nun einmal von natur aus gewalttätig" ist eine ausrede von menschen, die den mut nicht aufbringen, über die bedingungslose liebe zu reden und zu faul sind, über sie nachzudenken. sie frönen dem glaubenssatz, der mensch sei zum bösen geboren.

sie sind zu feige, diesen irrsinn zu hinterfragen.

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