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literatur ¦ 2000 ¦ daniel costantino
die erklärung der welt in 10 formeln
I stofflich

ich bin ich mein hirn
ich bin körper ist hirn ich
ich körper bin ich hirn nicht
nicht ich hirn nicht ich körper nicht
mein nicht hirn bin ich körper ist körper
körper ist körper ich bin hirn nicht mein
nicht körper ich nicht hirn ich nicht
nicht hirn ich bin körper ich
ich hirn ist körper bin ich
hirn mein ich bin ich

bin und bin nicht

II mathematisch

sind wir alle
sind alle das
eine alles natur
ich universal
du wir sind uns
sind das hirn

sind ich + alle
universal mein hirn
sind + ich

körpernatur
universalhirn
du + ich +

ich und ich                                    du mein hirn                                 ich körper ich                                und hirn ich                                   du körper und                                ich hirn

du mein uns                                  du körper sind                               ich das hirn

naturkörper                               hirnuniversal                                 ich + du

:

x
+
+
+
+

 

(wir sind uns) (sind das hirn)
(ich hirn nicht) (ich hirn nicht)
(ich du universal) (wir sind uns)
____________________________

(sind uns ich) (und ich hirn)
(ich und ich) ( mein hirn ich)
(ich und körper) (und hirn ich)

ich + du
hirnuniversal (hirn)
naturkörper (hirn)

ich das hirn
du körper sind
du mein uns
___________
ich + ich mein hirn
ich und körper + hirn ich
ich körper +
ich hirn nicht
ich hirn nicht ich
körper + und + nicht

(hirn)
du + ich
(hirn)
universalhirn
(hirn)
körpernatur
   
log
sind + ich
:
universal mein hirn
x
sind ich + alle
  _____________
und wir alle
+ alle das eine alles
natur nicht natur
universal wir
und uns
+ das hirn

 

= (und hirn und körper) (+hirn +körper)
___________________________
( und hirn) (und nicht körper)


3
log
=  hirn nicht + nichthirn
________________
und alle + alle das eine

= alles
====

III geografisch

mein hirn china gast
ich china hirn
china gast hirn

ich und china welt
welt und china hirn
hirn ich chinawelt

ich bin chinese
ich hirn chinesisch
ich hirn china

ich bin chinese wenn ich chinesisch in china spreche

mein hirn ist in china zu gast
ich spreche nicht chinesisch

china ist etwas anderes
ich bin etwas anderes


IV biologisch

woher

mutter
sohn
enkel

urenkel der urenkelin des muttersohnes

viele lichtjahre

mutter
kam aus dem wasser
zu ihrer zeit


der fisch
ist dein bruder
ein anderer mensch

der anfang
bist du
mein kind


drum
kann die welt nicht untergehn
und nicht das nichts

und auch du nicht
mein kind


denn gingest du
ginge die welt

V televisionär


klicken befiehlt klicken
zappen befiehlt programme
informationen wie schlingen und ketten
bildenflutenbesäufnis




jeder selbst ein bild

VI rational


wie man sklaven werkzeuge gibt
stellt man kindern syntax zur verfügung
damit sie aussagen produzieren
die mit der herrschenden bedeutung
konform gehen

(g.d.)




VII politisch

oben stösst nach unten
unten duckt sich
damit der stoss nicht trifft
oder weniger schmerzt

in der demokratie menschenrechte
in der demokratie alle oben
keiner unten mehr und lässt sich knechten

so hoch oben

korrekt versammelt unterm himmelsdach

VIII marktwirtschaftlich

künstler haben ein zielpublikum
manager haben visionen

der sklave muss einkalkulieren
dass er morgen ausfällt

der tourismus lagert leichen unterm gletschereis
weissweinflaschen und gebrauchte gläser

IX religiös

ich würde den baum anbeten


wenn ich dürfte

den blitz, den regen

die sonne, den nebel


den jüngling sowieso

frage den christen, ob es gott gibt


die antwort füllt bücher
X ecce homo

wohin


die moderne gesellschaft
wird aus kostengründen
so human
dass alle zuhause bleiben dürfen
und aus sicherheitsgründen
bleiben müssen


die strassen stehen grau und dumpf


der letzte gefangene
des alten systems der ausbeutung
ein mahnmal der menschheit
sägt am letzten
rostigen eisen
des letzten zellgitters


die stadt spricht keine sprache mehr


wärter und mitgefangene
sind keine mehr da
nur er alleine noch im verliess
sägt und sägt
ein rest von körper
ein rest an geist


aus den häusern flimmern leere bilder


immerfort sägt er
wie die welt sich dreht
der letzte seiner art
und so gewiss der mond
einer letzten nacht
so wird er dem kerker entsteigen


so gewiss ein letzter mond der letzten nacht


und ausbrechen in die freiheit
und plant ein grosses fest
und über die mauern des kerkers
in die dunkle nacht entsteigen
die seelenlos und menschenleer
seelenlos und menschenleer


das ist das wohin:
er geht der verlassnen strasse entlang

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