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schandfleck.ch_archiv/2004/april/leserbrief
heinrich frei
 

geh selber in den krieg,
wenn du zum kriegsdienst aufrufst, verehrter cohn-bendit

leserbrief zur kriegspropaganda von daniel cohn-bendit

daniel cohn-bendit war 1968 der viel bewunderte mann der mai ereignisse in paris. er wurde in der folge frankreich aus frankreich ausgewiesen. heute lebt cohn-bendit seit langem in deutschland und politisiert dort mit den grünen auf der linie von aussenminister joseph fischer.

will der ehemals rote dani auch die schweizerischen grünen jetzt auf den kriegskurs der deutschen grünen, von joseph fischer und konsorten bringen? cohn-bendit publizierte nämlich kürzlich hier in der sonntags zeitung den kriegspropaganda text "geld und waffen" für afghanistan. er meinte dort, es sei nötig, "dass internationale truppen, und besonders die deutsche bundeswehr, in afghanistan als stabilitätskräfte wirken." und weiter: "wenn es die verbindung zwischen taliban und drogenhandel gebe, müsse die internationale staatengemeinschaft militärisch vorgehen" schrieb cohn-bendit. mit dem französischen chansonier boris vian möchte ich cohn-bendit sagen: "s'il faut donner son sang, allez donner le vôtre, vous êtes bon apôtre, monsieur cohn-bendit. (doch wollt ihr blut vergiessen, dann lasst das eure fliessen, verehrter cohn-bendit.) also cohn-bendit: geh selber in den krieg, wenn du zum kriegsdienst aufrufst. boris vian schrieb während dem algerienkrieg das lied "le déserteur" und rief in diesem chanson seine landsleute zur verweigerung des kriegsdienstes in der französischen armee in algerien auf.

zu erinnern ist: nach den terrorakten vom 11. september 2001 bombardierte die usa afghanistan, tötete und verletze in diesem land zehntausende menschen, menschen die mit den anschlägen in den staaten überhaupt nichts zu tun hatten. fast alle der fanatiker des 11. septembers stammten aus saudiarabien, nota bene nicht aus afghanistan das zusammengeschlagen wurde. die afghanische taliban regierung wäre bereit gewesen osama bin lada zu verhaften und ihn in afghanistan vor gericht zu stellen.

herr cohn-bendit: es hätte sein können, dass in den siebziger jahren deutsche terroristen verheerende anschläge in den usa verübt hätten. was hätten sie damals gesagt, wenn nachher die usa paris bombardiert hätten, weil die französische regierung die drahtzieher der anschläge in frankreich selber verhaften und vor gericht hätte stellen wollen, sich aber geweigert hätte sie nach washington auszuliefern?

es grüsst freundlich h. frei

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